Ministerempfang in Verden /Aller, Hotel Niedersachsenhof am 16. April 2019

Am 16. April 2019 hat die Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Barbara Otte-Kinast, neben Vertretern des Landesverbandes Hannoverscher Imker e.V. und des Landesverbandes der Imker Weser Ems e.V. die Verbände der Rassegeflügelzüchter und Rassekaninchenzüchter zu einem Empfang im Hotel „Niedersachsenhof“ in Verden eingeladen. Neben der Ministerin waren Frau Dr. Johanne Waßmuth, Professor Dr. Ludwig Theuvsen und Prof. Dr. Werner von der Ohe erschienen.

Zu diesem Gedanken- und Informationsaustausch begrüßte Ministerin Otte-Kinast 52 Gäste und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit den Verbänden im abgelaufenen Jahr.

Sie hob hervor, dass zukünftig neue Herausforderungen auf die Verbände zukommen werden. Für alle gilt, dass eine Förderung nach Pauschalsätzen nicht mehr möglich sein wird. In der Veterinärmedizin nehmen die Probleme wie Geflügelpest, Amer. Faulbrut und andere Krankheiten weiter zu. Aber auch grundsätzliche Probleme sollen angesprochen werden. Die Ministerin wünscht eine Fortsetzung des Dialogs und fordert die Teilnehmer der Veranstaltung zur Diskussion auf.

Zunächst werden die Vertreter der Landesverbände der Imker Weser Ems, Silke Meier und Hannover, Jürgen Frühling, aufgefordert, die Anliegen der Imker darzulegen. Die Anzahl der Mitglieder und Bienenvölker hat auch in 2018 weiter zugenommen und sowohl Imkerei als auch Bienenhaltung stehen weiterhin im Focus der Öffentlichkeit. Im Landtag fand ein Treffen mit dem stellvertretenden Landtagsvizepräsidenten, dem Staatssekretär aus dem Umweltministerium und Vertreterinnen und Vertretern von Städten und Gemeinden statt sowie eine Ausschusssitzung des Umweltausschusses zum Thema Insektenschutz. Bisher gibt es seitens der Landesregierung keine konkreten Vorschläge dazu.

Die GAP Reform steht 2021 an, in diesem Zusammenhang wird die Frage nach dem weiteren Vorgehen in Niedersachsen hinsichtlich Blühstreifen, Blühflächen und Ackerrandstreifen gestellt. Die Höhe der Fördermittel für die Zucht unterliegt in den einzelnen Jahren einer starken Streuung. Fördermittel sind aber wichtig für die Weiterentwicklung der Qualität der Honigbienen und Frühling fragt nach, womit die Züchterinnen und Züchter ab 2019 rechnen können.

Weiterhin problematisch stellt sich das Vorgehen der Eichämter bei Kleinimkern dar. Frühling bittet die Ministerin den Weg für einen Gesprächstermin im zuständigen Ministerium zu ebnen.

Allgemeinen Zuspruch finden die Worte des Vorsitzenden zum ständig ansteigenden Verwaltungsaufwand für die Vorsitzenden der Vereine. Viele Schulungskurse sind ausgebucht, die Ehrenamtlichen stoßen an ihre Grenzen.

Es wird angeregt, durch intensive Ansprache die öffentliche Verwaltung und Privatleute noch stärker für die Anlage von Blühflächen und Bienenweiden zu begeistern.

Die „grenzüberschreitende“ Zusammenarbeit der Veterinärämter verschiedener Bundesländer ist auch weiterhin problematisch und daher verbesserungswürdig. Den Abschluss bildete die Frage, ob es im Patentschutz in der Bienenzucht neue Erkenntnisse gäbe.

Die Ministerin äußerte sich positiv zu den Anliegen der Imker. Der Artenschutz ist auf den Weg gebracht, der Antrag ist im November 2018 in der Entschließung gewesen. Die Förderung von Blühstreifen, Blühflächen und Ackerrandstreifen soll nach der GAP Reform in der 1. Säule verankert werden. Umweltminister Lies ist gefordert, wenn es um die Anlage von Blühflächen auf öffentlichen Flächen geht, da die Politik Vorbild sein muss. Die Ministerin sagte zu, dass sie ein Gespräch mit Althusmann führen wird zur Vorgehensweise der Eichämter.

Frau Dr. Waßmuth ergänzte, dass die Förderperiode in 2020 zu Ende geht und dann neu verhandelt wird. Das bedeutet für die Züchter, dass die Förderung in 2019 wie in 2018 erfolgen wird.

Die Mess- und Eichämter folgten gesetzlichen Vorgaben und dienten dem Verbraucherschutz. Auf der in Kürze stattfindenden Umweltministerkonferenz wird man ggf. neue Infos über den Patentschutz bekommen.

Ein gemeinsamer Workshop im Bieneninstitut in Celle mit anderen Untersuchungsämtern und Amtstierärzten aus verschiedenen Landkreisen gibt Anlass zu Optimismus im Hinblick auf eine verbesserte Zusammenarbeit der Veterinärämter.

Die Probleme der Rassekaninchen- und Geflügelzüchter sind die z.T. seuchenartig auftretenden Tierkrankheiten, für die teurer Impfstoff beschafft werden müsse. Ein gemeinsames Problem ist auch die Tatsache, dass in Wohngebieten für die artgerechte Haltung notwendige Zuchtställe nicht genehmigt werden. Immer mehr Verbote und Gebote machen es den Züchtern zudem immer schwerer, Räumlich-keiten für Ausstellungen zu finden, auf denen auch neue Mitglieder geworben werden können. Die beiden Landesverbände der Rassekaninchenzüchter beobachten jährlich rückläufige Mitgliederzahlen. Die Rassegeflügelzüchter zeigen kein Verständnis für die Tatsache, dass die Sentinelhaltung jedes Jahr neu kostenpflichtig beantragt und genehmigt werden muss.

 

Marianne Fritzensmeier

 

Foto: Torsten Luhm

Ministerempfang in Verden 2019

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