51.Nordhannoverscher Imkertag in Tostedt stand unter dem Motto „Bienengesundheit“

Der Einladung des Landesverbandes Hannoverscher Imker e.V. und des ausrichtenden Kreisimkervereins Osterholz-Scharmbeck folgten über 220 Bieneninteressierte traditionell in das Gasthaus „Wiechern“ nach Todtglüsingen. Das Thema dieses Tages war: „Wie können wir unseren Bienen helfen, mit der Varroa fertig zu werden?“.

Der Landesverbandsvorsitzende Jürgen Frühling eröffnete die Veranstaltung und berichtete über die weiterhin positive Entwicklung der Mitglieder- und Völkerzahlen. Er dankte allen ehrenamtlich Tätigen für die Mithilfe. Insbesondere der Bereich Schulung sei nur so zu bewältigen. Hinsichtlich der Überwinterung der Bienenvölker in diesem Jahr gäbe es meist positive Rückmeldungen aus den Imkervereinen.

Foto LV: Von links nach rechts: Dr. Florian Deising, Michael Broser, Jürgen Frühling, Uwe Haye, Torben Schiffer;

Der Vorsitzende des KIV Osterholz, Uwe Haye klärte über die Anwendung der Oxalsäure auf. Eine Anwendung sollte bei um 0° Celsius im brutfreien Volk erfolgen. In den milden Wintern gäbe es kaum eine Brutpause, was die Anwendung problematisch erscheinen lasse.

Dr. Florian Deising referierte über die „Bienensauna und deren Konzept und Erfahrungen“. Er hat sich mit der Thermodynamik in der Beute während des Heizprozesses beschäftigt. Wichtig ist bei der Behandlung, dass die notwendige Temperatur von 42° C in der gesamten Beute über drei bis vier Stunden erreicht und auch gehalten werde. Egal ob es draußen dabei kalt, nass oder heiß ist. Die Bienen fühlen sich laut Dr. Deising sehr wohl und sind für Tage sehr viel vitaler. Sie „schwitzen sich gesund“. Auch die Stockfeuchtigkeit wird mit Hilfe einer hoch sensiblen Steuerungstechnik geregelt. Nur leider ist dieses Gerät sehr teuer. Da es sich noch in der Testphase befindet, bat der Referent um Unterstützung. 250 Geräte sind schon bei 800 Imkereien im Einsatz. Mit jedem Einsatz werden Daten für die Auswertung gesammelt. Damit kann die Software weiter entwickelt und das System verbessert werden.

Auch der dritte Vortrag behandelte das Thema: „Aufheizen der Beute, um die Varroa abzutöten“, der Vortrag von Michael Broser handelte über das Gerät: „Varroa Kill II – Prinzip und Ausführung“. Ohne Verwendung chemischer Substanzen ist wetterunabängig die Varroabekämpfung möglich. Das Gerät ist einfacher gebaut und damit nur halb so teuer. Die Herstellung erfolgt in Österreich, der Vertriebspartner hat seinen Sitz in Worpswede.

Torben Schiffer von Bee nature trug brillant über den Bücherskorpion als die biologische Alternative vor. Bis in die 1970er Jahre lebte der Bücherskorpion in Symbiose mit unseren Honigbienen und befreite sie von diversen Parasiten. Er frisst bis zu 5 Varroamilben am Tag und vertilgt die Raupen der Wachsmotte. Chemische Behandlungen gegen die Varroa haben ihn fast ausgerottet.

Prof. Dr. Jürgen Tautz berichtete darüber, wie sich Honigbienen gesund halten. Sein Forschungsauftrag war, die Bienengesundheit zu untersuchen. Nach kurzer Zeit wurde ihm und seinen Mitarbeitern klar, dass die Bienengesundheit unglaublich komplex ist. Die einzelne Biene ist eigentlich nicht zu untersuchen, sondern das Bienenvolk. Sein Vortrag lehnte sich an den seines Vorredners Torben Schiffer an, weil sie sich über ihre Forschungsergebnisse austauschen. Ein Thema war die Schimmelbildung in den Ecken der Magazinbeuten. Unter 60% Luftfeuchtigkeit kann kein Schimmel entstehen. Über 80% fängt alles an zu schimmeln. KIV Osterholz

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