27. Kreiskonferenz in Walsrode

Der Vorsitzende des LV, Jürgen Frühling, eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die Gäste und Referenten. Danach stellte der Vorsitzende das Verbandsgeschehen der vergangenen Monate vor und zeigte sich erfreut über die erneut gestiegenen Mitglieder- und Völkerzahlen. Diese Steigerung ist nicht zuletzt ein Verdienst der Imkervereine, die gute Arbeit leisten. Weiterhin ging er auf die Vertreterversammlung des D.I.B. ein und berichtete, dass nur 50 % der Imker in Deutschland Gewährverschlüsse benutzen, allerdings in den einzelnen Landesverbänden sehr unterschiedlich. Die Nutzerquote im Landesverband Hannoverscher Imker e.V. ist nach wie vor konstant hoch. Der Versicherungsbeitrag wird in 2018 nicht erhöht. Auch in 2018 findet wieder eine Honigprämierung unter dem Vorsitz von Udo Kellner, dem Honigobmann des Landesverbandes, statt. Die Prämierung wird weiterhin im Herbst stattfinden und nicht im Frühjahr anlässlich der Vertreterversammlung, damit die vergebenen Münzen im Weihnachtsgeschäft genutzt werden können. 

Der Vorsitzende des KIV Hannover, Dr. Reinhold Hergemöller, berichtete aus dem zahlenmäßig größten Kreisimkervereins des Landesverbandes. Dabei ging er sowohl auf Unterschiede in den einzelnen Imkervereinen wie auch auf aktuelle Aktivitäten im KIV ein.

 

1. Preisträger der Honigprämierung Oliver Vogt

Dr. Werner von der Ohe gab zunächst einen kurzen Bericht über die Arbeit und die Stellensituation im LAVES-Institut für Bienenkunde Celle. Im Rahmen eines Projektes wurden die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Honig und Pollen untersucht. Dabei hat man im Honig 6 unterschiedliche Pflanzenschutzmittel (PS-Mittel) gefunden und im Pollen 64. Diese Diskrepanz ergibt sich aus der Zusammensetzung der PS-Mittel, nämlich fettliebend wie auch der Pollen. Durch die wässrige Konsistenz des Honigs werden daher viele PS-Mittel abgestoßen bzw. nicht aufgenommen. In der Rückstandshöchstmengen VO werden klare Aussagen über die Höhe der unvermeidlichen Rückstandswerte in Lebensmitteln gemacht. So wurde in 2016 der Höchstwert für Thiacloprid in Honig wieder von 0,05 mg/kg auf 0,2 mg/kg erhöht. Der Höchstwert für Glyphosat im Honig beträgt 0,05 mg/kg, im Hafer dagegen 20 mg/kg. Bei Insektiziden, insbesondere Pyrethroiden, die als nicht bienengefährlich eingestuft sind, kommt es bei Anwendung in die Blüte (z. B. Raps) zu deutlichen Beeinträchtigungen des Verhaltens der betroffenen Flugbienen. Daher sollten auch diese PS-Mittel zwecks Schonung der Bienen und weniger Rückständen im Honig und Pollen erst nach der Hauptflugzeit der Bienen angewendet werden.

 

Vorstand und Referenten der Kreiskonferenz

Probleme bereiten derzeit auch Pyrrolizidinalkaloide (kurz PAs) im Honig. Es gibt weltweit mehr als 6000 Pflanzenarten, die PAs enthalten, darunter z. B. das Jakobskreuzkraut, Natternköpfe und Borretsch. Pyrrolizidinalkaloide kommen in ca. 700 verschiedenen Strukturen mit unterschiedlichen schädlichen Auswirkungen vor. Dr. Werner von der Ohe berichtete, dass die meisten damit belasteten Honige aus dem Ausland wie Südamerika und Australien kommen. In Deutschland werden diese Honige dann vor dem Abfüllen mit Honigen, die nur gering oder gar nicht belastet sind, gemischt, sodass keine Gesundheitsrisiken mehr zu befürchten sind. Die Höchstmengen VO wird hier nicht angewendet, weil es sich bei den PAs um natürliche Inhaltsstoffe handelt. Laut Aussage von Dr. Werner von der Ohe hat die europäische Behörde für den Verbraucherschutz (EFSA) den maximalen Aufnahmewert, der für den Menschen kein Risiko darstellt, nach einer Neuberechnung von 0,007 PA µg /kg Körpergewicht auf 0,023 µg /kg erhöht. Daraus würde sich bezogen auf die Empfehlung des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) anstelle von 140 µg/kg ein höherer akzeptabler Wert von 474 µg PA/kg Honig ergeben. Dr. Werner von der Ohe stellte im Umkehrschluss die Frage, wie sich PAs auf Bienen auswirken. Untersuchungen haben gezeigt, dass Bienen ab einer Konzentration von 0,2 % PAs im Futter geschädigt werden. Allerdings kommen in der Natur Pflanzen mit einer so hohen Konzentration nicht vor, so Dr. Werner von der Ohe. Ein Problem stellen die PAs vor allem durch die Belastung von Lebensmitteln wie Tee, Gewürzen und Salat wie auch von pharmazeutischen Produkten dar. Laut Dr. Werner von der Ohe sind ca. 80 % der Honige völlig unbedenklich. Trotz allem ist die Situation unbefriedigend und es gibt weiterhin offene Fragen, die geklärt werden müssen. Der Leiter des LAVES-Institutes für Bienenkunde schließt seien Vortrag mit dem Appell an die Imker, ihren Honig früher zu schleudern und nicht bis zum Ende zu warten. Er empfiehlt zu dieser Problematik auch die Infoblätter auf der Internetseite vom LAVES-Institut.  

 

Teilnehmer Honigprämierung

Heinrich Kersten aus Eissel berichtete in seinem Vortrag von den imkerlichen Erfahrungen, die er auf seiner Reise nach China gemacht hat. Dabei hat er eine chinesische Kooperative mit 400 Imkereien und insgesamt 80.000 Bienenvölkern besucht. In diesem Jahr folgte der Gegenbesuch einer chinesischen Delegation.

Der Honigobmann des Landesverbandes, Udo Kellner, überreichte die Urkunden an die Teilnehmer/-innen der Honigprämierung 2017. Für die Erzeugung des besten Honigs überreichte Udo Kellner dem Preisträger Oliver Vogt, IV Hameln, einen Smoker. Erwähnt werden muss auch die 12-jährige Louisa Oellrich, IV Stade, die für ihren Honig mit einer Invertase-Zahl von 338,4 eine Bronzemedaille erhielt.

Die Preisträger der Honigprämierung:

Goldene Preismünze 2017

Oliver Vogt, IV Hameln

Ilka Meyer, IV Hameln

Uwe Alpert, IV Braunschweig

Bernd Weymann, IV Marienburg (2 x Gold)

Heiner Wicke, IV Hoya

Wilfried Zuraw, IV Neustadt (2 x Gold)

Fabian Ulbrich, IV Peine (2 x Gold)

Peter Davidovic, IV Obernkirchen

Silberne Preismünze 2017

Richard Sander, IV Rotenburg

Hans Papprott, IV Hoya

Klaus Koschnick, IV Rinteln

Manfred und Lydia Krause, IV Hameln

Jörg Stucke, IV Osterwald

Ralf Rossau, IV Hoya

Norbert Knop, IV Neustadt

Petra Nause-Alpert, IV Braunschweig

Bronzene Preismünze 2017

Adrian Brodka, IV Rehburg

Luisa Oellrich, IV Stade

Björn Launer, IV Gronau

Ullrich Launer; IV Gronau

Rita Dodenhof, IV Rotenburg

Karsten Eckart, IV Springe

Uwe Dzeia, IV Göttingen

Reinhard Pointmayer, IV Hameln

Peter Scholtz, IV Harburg-Sevetal

Angela Aldag, IV Hollenstedt

Horst Schäfer, IV Bugwedel- Isernhagen

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