26. Kreiskonferenz in Walsrode

Der Vorsitzende des LV, Jürgen Frühling, eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die Gäste. Danach stellte der Vorsitzende das Verbandsgeschehen der vergangenen Monate vor und zeigte sich erfreut über die erneut beträchtlich gestiegenen Mitglieder- und Völkerzahlen. Weiterhin ging er auf die Vertreterversammlung des D.I.B. und die dort abgehaltenen Wahlen ein. Wie schon in der vergangenen Förderperiode hat es auch in der Förderperiode 2015/2016 wieder eine Kürzung der Fördersumme im Bereich der Zucht zugunsten einer Ausweitung im Schulungsbereich wegen weiterhin steigender Mitgliederzahlen gegeben. Jürgen Frühling wies auch auf die neugestaltete Homepage des Landesverbandes hin und wünscht sich weiterhin eine so konstant hohe Nutzerquote des Honigglases vom D.I.B. in der Imkerschaft wie in den vergangenen Jahren.


Der Vorsitzende des Imkervereins Celle-Land, Udo Kellner, berichtete über den geschichtlichen Hintergrund und die aktuellen Aktivitäten des Imkervereins.


Frau Martina Janke berichtete aus der Arbeit des LAVES-Institutes für Bienenkunde Celle. Probleme bereiten derzeit Pyrrolizidinalkaloide (kurz PAs) im Honig. Es gibt weltweit mehr als 6000 Pflanzenarten, die PAs enthalten, darunter z. B. das Jakobskreuzkraut, Natternköpfe und Borretsch. Pyrrolizidinalkaloide kommen in ca. 300 verschiedenen Strukturen mit unterschiedlichen schädlichen Auswirkungen vor. Frau Janke betonte, dass durch die Pollenanalyse keine Rückschlüsse auf die PA-Gehalte im Honig möglich seien. Pyrrolizidinalkaloide sind natürliche, endogene aber unerwünschte Pflanzeninhaltsstoffe, die in Lebensmitteln vorkommen können. Gemäß Honigverordnung ist es daher erlaubt, Honige mit hohen Gehalten an PAs mit Honigen zu mischen, die nur sehr geringe Gehalte aufweisen. Die HöchstmengenVO wird hier nicht angewendet, weil es sich wie oben angeführt um natürliche Inhaltsstoffe handelt. Eine Empfehlung vom Bundesamt für Risikobewertung (BfR) besagt, dass eine maximale Aufnahme von 0,007 µg PA /kg Körpergewicht und Tag für den Menschen kein Risiko darstellt. Trotz allem gibt es weiterhin viele ungeklärte Fragen zu dem Thema, z. B. stellt sich die Frage ob es bei langzeitigem Verzehr von mit PAs belasteten Lebensmitteln zu einer Aufsummierung der Stoffe im Körper kommen kann. Auch ist eine vereinheitlichte Methode zum Nachweis der Pyrrolizidinalkaloide, die in allen Laboren anwendbar ist, noch nicht in Sicht. Zurzeit werden in einem EU Projekt drei Lösungsansätze getestet: Allerdings scheint nur die frühzeitige Beseitigung des Pflanzenaufwuchs z. B. von Jakobskreuzkraut (JKK) erfolgversprechend verbunden mit dem Angebot von Flächen mit alternativem Bewuchs und einem größeren Blütenangebot zur Ablenkung. Denn JKK Bestände werden nur dann von Bienen verstärkt aufgesucht, wenn andere Trachtpflanzen frühzeitig verblüht sind.


Aus Baden-Württemberg und Belgien erreichten im September Berichte über verunreinigtes Wachs die Imkerschaft. Dabei ist nicht klar, wie das verunreinigte Wachs in die Betriebe gelangen konnte. Es kann zu Brutschäden kommen, da aus dem Wachs des Zellbodens und der unteren Zellregionen Substanzen in den Larvenfuttersaft einwandern und dann von den Larven mitgefressen werden. Außerdem kann der Einsatz verunreinigten Wachses zur Kontamination des Honigs führen. Von großer Bedeutung ist allerdings die Tatsache, dass dieses Wachs durch Schmelzen und Wiederverwendung in den Wachskreislauf gelangen wird.  Dem kann begegnet werden, indem man ausschließlich zertifizierte Betriebe mit der Umarbeitung des Wachses beauftragt. Frau Janke weist darauf hin, dass Infos zu dieser Thematik weit gestreut wurden, um möglichst viele Imker zu sensibilisieren.


Ätznatron in Form von Granulat ist gemäß der Biozid-Verordnung von 2012 lediglich zu Reinigungszwecken zugelassen. Bei Faulbrutsanierungen darf es nicht eingesetzt werden.


Zum Schluss berichtete Frau Janke noch kurz über die Rückstandsproblematik von Thiacloprid vor allem in Rapshonig und die damit verbundene Reduzierung der Höchstmenge auf 0,05 mg/kg Honig. Frau Janke beendete ihren Vortrag mit dem Appell Blütenspritzungen im Raps mit Thiacloprid zu unterlassen.


Rolf Krebber aus Meppen berichtete ausführlich und anschaulich über Möglichkeiten der Apitherapie und ging dabei auf die fördernde Wirkung von Bienenprodukten wie Gelee royal, Blütenpollen, Bienengift, Bienenstockluft und Propolis ein.


Der Honigobmann des Landesverbandes, Udo Kellner, überreichte die Urkunden an die Teilnehmer/-innen der Honigprämierung 2016.


Die Preisträger der Honigprämierung:


Goldene Preismünze 2016
Ilka Meyer, IV Hameln (2 x Gold)
Uwe Alpert, IV Braunschweig
Petra Nause-Alpert, IV Braunschweig
Hilger Jagau, IV Wolfsburg
Ilse und Peter Spitzenberg, IV Lehrte
Heinz-Johann Köhlmos, IV Hoya
Claus Volker Link, IV Stadthagen
Bernd Weymann, IV Marienburg
Björn Launer, IV Gronau
Hans Papprott, IV Hoya
Kilian Stumpp, IV Wolfenbüttel (3 x Gold)
Oliver Vogt, IV Hameln
Hendrik Rampenthal, IV Hannover Süd
Fabian Ulbrich, IV Peine
Bernd Bremeyer, IV Hameln


Silberne Preismünze 2016
Richard Sander, IV Rotenburg
Karsten Pleuß, IV Lehrte
Klaus Koschnick, IV Rinteln
Manfred Krause,  IV Hameln
Heiner Wicke, IV Hoya
Harry Wolter, IV Clenzer Schweiz
Andreas Schmidt, IV Braunschweig
Andrea Krafft, IV Winsen/Luhe
Karl Weitemeier, IV Brackenberg
Jürgen Schumann, IV Göttingen (2 x Silber)
Matthias Dommnich, IV Göttingen
Dr. Klaus Wilhelm, IV Northeim
Jörg Stucke, IV Osterwald (2 x Silber)
Sven Fachmann, IV Neustadt
Karsten Eckart, IV Springe (2 x Silber)
Franz und Cornelia Pawlus, IV Zeven-Sittensen
Dirk Adomat, IV Hess. Oldendorf
Wilfried Zuraw, IV Neustadt
Alexander Schneider, IV Hoya


Bronzene Preismünze 2016
Stefan Böhm, IV Osterode

 

Referenten, Vorstand und Obleute, Bild (LV)

Teilnehmer der Honigprämierung , Bild (Olga Liehe)

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